Paartherapie

Immer wiederkehrende, zu nichts führende Streitsituationen, die nach immer ähnlichem Muster ablaufen, können der Grund sein, warum sich Paare in Beratung begeben.

In der Paartherapie lernen Paare wieder konstruktiv miteinander zu kommunizieren. Sie können lernen, Gefühle direkt auszudrücken - ohne in die gewohnte Vorwurfshaltung zu fallen.

Daneben ist es für das Paar wichtig, zukünftig einen kritischen Gesprächsverlauf rechtzeitig zu erkennen und zu entschärfen.

Viele Paare haben zu Beginn ihrer Partnerschaft ein Liebesleben, das von Leidenschaft und Spontaneität erfüllt ist. Im Laufe der Beziehung entwickelt sich zwischen den beiden eine große Nähe und Vertrautheit, vielleicht gründen sie eine Familie. Im Zuge dieser Entwicklung kann die Leidenschaft auf der Strecke bleiben, die Lust auf Sex geht verloren. Viele Paare sind unglücklich mit ihrer Situation und fragen sich, wie sie ihr Liebesleben wiederbeleben können.

Oder es gibt zwischen den Partnern unterschiedliche Erwartungen, wie häufig Sex stattfinden sollte. Hier kann der fordernde der beiden Partner die Zurückweisung als Kränkung erleben, während sich der andere unter Druck gesetzt fühlt und noch weniger Lust hat.

Affairen stürzen die Paare in eine tiefe Krise. Die bisherige Beziehung wird in Frage gestellt und nicht selten kommt es zu der voreiligen Entscheidung, die Beziehung zu beenden.

Oft kann sich nach einer Affaire aber die Chance eröffnen, die bisherige Beziehung grundsätzlich zu überdenken und den Mut zu einem Neuanfang aufzubringen. Die Paartherapie kann hilfreich bei diesem Prozess sein.

Aufgrund der vielfältigen Anforderungen, beispielsweise der Doppelbelastung durch Beruf und Familie, bleibt bei vielen Paaren die Zeit für ihre Beziehung, für ihre Zweisamkeit, auf der Strecke. Die Partner bekommen das Gefühl, mehr nebeneinander als miteinander zu leben.

In der Paartherapie können neue Impulse für die Beziehung gesetzt werden.

Im Laufe einer Beziehung verändert sich so einiges im Leben der Partner. Aus einem verliebten Paar kann eine Familie werden. Ganz neue Anforderungen stehen dann an erster Stelle. Aus einer Familie wird dann nach Jahren, wenn die Kinder erwachsen werden, wieder ein Paar. Aufgaben, die bis dahin dringlich waren, fallen nun schlagartig weg, das Paar ist von nun an auf sich selbst gestellt.

Aus diesen veränderten Lebenssituationen können sich Probleme für das Paar ergeben. Mit Hilfe der Paartherapie kann hier das Paar neue Lösungen finden.

Häufige Trennungen führen heute öfter als früher zu Zweitehen, Stieffamilien, sogenannten Patchworkfamilien. Einer oder beide Partner haben bereits Familien gegründet, haben bereits eine "Vergangenheit", möchten jedoch trotzdem einen Neuanfang mit dem neuen Partner wagen, möchten vielleicht erneut eine Familie gründen.

Wie auch immer die Konstellation und die Wünsche der Partner im einzelnen aussehen, so stellt eine Patchworkfamilie immer besondere Anforderungen an alle Beteiligten, nicht zuletzt an die Kinder. Das Paar hat von Anfang an keine kinderfreie Zeit, immer spielt die Vergangenheit einer oder beider Partner in Form der Expartner und Kinder eine Rolle.

In der Paartherapie kann es hilfreich sein, die Bedürfnisse aller Beteiligten und auch vielleicht geschehener Kränkungen zum Thema zu machen und gemeinsam nach einem guten Weg zu suchen.

"Man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen." (Heraklit)

Eine Paartherapie kann nicht den Zustand der Beziehung vor der Krise wiederherstellen. Dass alles noch einmal so wird wie früher, etwa in der Zeit der ersten Verliebtheit.

Vielmehr bricht nach der Therapie ein neuer Abschnitt in der Beziehung an: Die Partner lernen einen neuen, konstruktiveren Umgang miteinander, der ihnen in zukünftigen Konfliktsituationen helfen wird, diese zu lösen.

Eine Paartherapie ist außerdem generell ergebnisoffen. Ziel ist es nicht automatisch, die Beziehung zu retten. Eine einvernehmliche Trennung kann ebenso ein gutes Ergebnis der Paartherapie sein.